Die Geisweider Schule in früheren Zeiten

 

Das bekannteste Schulgebäude in Klafeld war die alte Marktschule, die im Jahre 1859 errichtet und bis 1898 als Schule und Kapelle genutzt wurde.

 

Der erste in Klafeld namentlich nachweisbare Lehrer war Peter Kläß, der 1654 „Schulmeister zu Clafeld“ genannt wird. Auch Johann Heinrich Jung (Jung-Stilling) war 1759/60 als Schulmeister in Klafeld tätig.

 

Die gesellschaftliche Stellung des Lehrers zur damaligen Zeit entsprach etwa der des Dorfhirten.

 

Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts gab es große Raumnot, da die Zahl der zu unterrichtenden Kinder ständig stieg.

Im Jahre 1867 forderte selbst die Regierung einen Schulneubau, doch die Meinung in Klafeld war ganz anders:

 

„225 Kinder bei zwei Lehrern, das macht für jeden der beiden rüstigen Lehrer 112,5 Kinder, meiner Ansicht nach ist dies nicht zuviel für einen Lehrer. Daher sollte man die Entscheidung für einen Schulneubau noch einige Jahre verschieben.“

 

Am 14.6.1882 war es aber dann doch soweit:

Der Bau eines Schulhauses für den oberen Teil der Ortschaft Geisweid und die Gemeinde Dillnhütten wurde beschlossen.

Die Regierung genehmigte nur einen Raum für 80 Kinder, forderte aber, für die 100 aufzunehmenden Kinder sogleich zwei Klassen zu planen.

Im Herbst 1883 wurde die Geisweider Schule durch Lehrer Wilhelm Feldmann eröffnet.

 

Die neue Schule wurde ständig erweitert:

 

1884: Für Lehrer Feldmann wird eine Dienstwohnung angebaut.

1885: Der zweite Klassenraum wird auf die Schule aufgebaut.

1890: Es wird beschlossen, die Geisweider Schule um zwei Säle zu vergrößern.

1892: Die beiden neuen Klassenräume werden in Benutzung genommen.

          Die Schule hat jetzt drei Lehrer.

1906: An die Geisweider Schule werden 2 Räume angebaut.

1907: Der kleine Saal des Lutherhauses wird wegen Raumnot an vier Tagen in der

          Woche als Klassenraum genutzt.

1914: An der Südseite werden zwei weitere Klassenräume angebaut, das Dach des

          bisherigen Gebäudes wird aufgestockt und ein großer Zeichensaal

          eingerichtet. Dieser wird alsbald in zwei Klassenräume aufgeteilt.

          Die Schule bekommt eine Heizung und eine Badeeinrichtung.

Die Schule überstand die beiden Weltkriege ohne größere Schäden.

 

Durch die Schulreform von 1968 wurde aus der Volksschule eine Grundschule.

 

Im Jahre 1985 wurde dann endlich der Ersatzbau auf dem Ruhrst in Betrieb genommen, das marode alte Schulgebäude wurde unterschiedlicher Nutzung zugeführt und schließlich im Jahre 2010 abgerissen.

 

 

Quellen:

Böttger/Busch: Die Geschichte der Gemeinde Klafeld-Geisweid, 1955

Friedrich Slawinski: Die Entwicklung des Schulwesens

Wilhelm Feldmann: Die Schulchronik der ev. Volksschule zu Geisweid

Horst F. Kesper: Klafeld, 1979

Dr. Trutzhard Irle: Das alte Siegerland, 1978

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