Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

In unserer Schule gibt es viele Kinder, die aus unterschiedlichen Kulturen kommen und auch verschiedene Sprachen sprechen.

Die deutsche Sprache lernen sie als sogenannte Zweitsprache.

Wir ermitteln die Sprachausgangslagen der Kinder in den einzelnen Klassen und leiten gezielte Fördermaßnahmen für die Kinder ein, die Probleme beim Sprechen, Lesen und Schreiben haben. 

Das Ziel ist neben der Erweiterung des Grundwortschatzes auch die Schulung kommunikativer Fähigkeiten. So fördern wir die Entwicklung von Sprachkompetenz,um den sprachlichen Anforderungen in allen Unterrichtsbereichen folgen zu können und eine altersgemäße Kommunikation der Schüler zu ermöglichen.

 

Baustein 1  Generatives Schreiben

Generatives Schreiben – Ein besonderes Unterrichtskonzept für eine gezielte Sprachförderung

Die Zielgruppe sind Kinder mit Migrationshintergrund: Das sind Kinder, die meist in Deutschland geboren sind, aber mit mehr als einer Sprache aufwachsen. Dadurch haben diese Kinder oft in den Sprachen einen kleineren Wortschatz und größere Schwierigkeiten in der Grammatik als sog. „einsprachige“ Kinder (hier: einsprachige deutsche Kinder)

Hintergrund: In der Schule müssen die Kinder im Laufe der Schuljahre immer längere Texte schreiben und die Grammatik spielt eine immer wichtigere Rolle (gerade im Hinblick auf die weiterführenden Schulen). Grammatische Fachbegriffe sind oft gerade für (mehrsprachige) Kinder sehr abstrakt und beim Sprechen achten sie meist nicht auf die grammatische Richtigkeit.

Deshalb: Das Generative Schreiben nutzt Kinderlieder, Reime, Verse und Kinderbücher, um Grammatik und Schriftsprache spielerisch und kindgerecht zu vermitteln. Die Lieder usw. dienen den Kindern dabei als Beispiel für Besonderheiten in der Grammatik, z.B. unregelmäßige Verben (Er geht – er ging).

Im Unterricht sieht das so aus:
1. Der Text wird von der Lehrperson vorgesprochen, vorgesungen oder das Buch vorgelesen.
2. Der Text wird spielerisch erarbeitet, z.B. wird die Handlung mit Gegenständen oder von den Kindern selbst nachgespielt –
oder es werden passende Bewegungen zum Text überlegt.
3. Dann werden an der Tafel oder auf Plakaten Wörter gesammelt, um einen eigenen Text zu schreiben.
4. Mit den „neuen Wörtern“ wird das Gedicht zunächst gemeinsam verändert und gesprochen.
5. Die Kinder schreiben ihren eigenen Text. Der Ausgangstext dient den Kindern als sprachliche und poetische Vorlage.
6. Die Kinder üben, den Text erst in Partnerarbeit zu präsentieren, dann vor der Gruppe und schließlich vor der Klasse oder ggf. auf einer Abschlussfeier o.ä.

Informationen zusammengefasst aus:
https://www.bildung.koeln.de/materialbibliothek/download/handreichungdemek1.pdf?idx=32213d24c96b9ab9c386356e56ee5160
=> Dort kann das Konzept noch ausführlicher nachgelesen werden.

DaZ    Baustein 2- aus unserem Schulprogramm

Deutsch für zugewanderte Kinder, die ohne Deutschkenntnisse an unsere Schule kommen

Bei uns finden jede Woche  einige Stunden Förderung für  zugewanderte Kinder statt. Hier wird Deutsch als Zweitsprache in unterschiedlichen Gruppen gelehrt. Um effektiv und nachhaltig mit den Kindern zu arbeiten, sind sie in maximal 4er bis 5er-Gruppen je nach Sprachkenntnis eingeteilt. Somit erhält jedes Kind in der Regel 1 -2 Stunde pro Tag Förderunterricht in kleinen Gruppen in unserem  DaZ -Raum.

Dieser ist mit unterschiedlichen Materialien ausgestattet.

  • Logico (Hör Logico) Vorkurs zur DaZ Box
  • DaZ Koffer mit Spielen und Materialien aus dem Cornelsen Verlag
  • DaZ Materialien und Spiele aus dem Finken Verlag
  • Lernplakate Deutsch vom Verlag an der Ruhr

Als Arbeitshefte nutzen wir den Klett Verlag oder auch Hefte von Mildenberger.

Passend zu den Lernplakaten arbeiten die Kinder dann in selbstgebundenen Heften zum Wortschatzaufbau  (Nomen, Verben, Adjektive). Diese Hefte sind auch als HA vorgesehen, da das die Kinder auch alleine z Hause bewältigen können.

Immer wieder müssen wir jedoch die Materialien überarbeiten und individuell zusammenstellen, da für kein Kind ein optimales Erstwerk existieren kann.

Inhaltlich wird der deutsche Wortschatz nach Themenfeldern erarbeitet. Dabei geht es mithilfe von Dominos, Memorys, Sprachförderspielen oder Musik um den schulischen Alltag und seine Materialien, Unterrichtsfächern etc,  Zahlen und Farben, den Körper oder die Bestimmung von Lebensmitteln und dem Einkaufen.

 

Im Computeraum haben wir zwei DaZ Programme installiert. In weiteren Sequenzen von 20 Minuten werden die Kinder von einer Praktikantin oder ehrenamtliche Eltern gefördert.

„Sag es auf Deutsch – Wortschatz“ ist ein Vokabeltrainer, mit dem sich der Spieler selbstständig einen ersten deutschen Grundwortschatz erarbeiten kann. Es gibt 18 Themenbereiche, die insgesamt rund 600 Wörter und Sätze enthalten. Vorwissen ist nicht erforderlich, da es die Funktion „Vokabeln lernen“ gibt. Mit Hilfe von 8 selbsterklärenden Spielen kann der Wortschatz anschließend geübt werden. Die Software ist auch für nicht alphabetisierte Nutzer geeignet

 

Mit der Software “Sag es auf Deutsch – Grammatik” können sich die Spieler selbstständig erste grammatikalische Strukturen aneignen. Es gibt 16 Themen aus den Sprachniveaus A1/A2. Diese sind vergleichbar mit den wichtigsten Grundschulthemen. Daher ist das Spiel keinesfalls nur für DaZ-Lerner geeignet, sondern für alle Grundschulkinder einsetzbar.

 

 

 

 

DaZ  Baustein 3-

Lernbegleiter in den Klassen mit hohem Migrationshintergrund

Um eine gelungene Integration zu ermöglichen, ist eine möglichst frühzeitige aktive Teilhabe an Unterrichtsprozessen sowie eine erleichterte Kontaktaufnahme zu anderen unerlässlich. Das Fundament dieser Zielsetzungen ist der Aufbau und die Verbesserung des aktiven und passiven deutschen Wortschatzes jedes einzelnen Kindes. Um der Vielzahl der Kinder mit Migrationshintergrund mit ihren individuell sehr unterschiedlichen Lernausgangslagen gerecht zu werden und jedem Kind einen individuellen Lernzuwachs zu ermöglichen, ist der Einsatz von Lernbegleitern unerlässlich geworden. Durch die unterstützenden Maßnahmen im Unterricht sowie durch die Arbeit in Kleingruppen konnte zum einen dieser Lernzuwachs bei jedem einzelnen Kind ermöglicht werden und zum anderen die einzelne Lehrperson im Anbetracht der zunehmenden Heterogenität der Lerngruppe entlastet werden. Besonders die Möglichkeit in der Schuleingangsphase in Kleingruppen zu fördern birgt für Kinder mit Migrationshintergrund die Chance in ihrem Tempo zu lernen, vermehrt in sprachlichen Kontakt zu treten und in der deutschen Sprache sicherer zu werden.

DaZ Baustein 5-

Förderstunden für Kinder mit Migrationshintergrund im Bereich Mathematik

Sprachförderung ist ein wichtiger Auftrag der Schule. Jedoch beschränkt sich dieser nicht auf den Deutschunterricht. Alle Fächer sind in der Pflicht, die sprachbezogenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu fördern. In der Mathematik kommt diesem Auftrag eine ganz besondere Bedeutung zu, da hier die Alltagssprache durch die Unterrichtssprache mit teilweise eigenen Begriffen ergänzt, bisweilen gar ersetzt wird. Handlungsorientiert lernen die Schülerinnen und Schüler Begriffe wie „Mehr – weniger – gleich viel“, üben Zahlwörter sowie Ordnungszahlen und füllen mathematische Operationen im handelnden Umgang.

Zu den Kompetenzerwartungen von Lehrplänen gehört auch, dass die Kinder ihre Rechenwege für andere nachvollziehbar, in mündlicher und schriftlicher Form beschreiben können. Die Unterricht umfasst Übungen, welche die Kinder befähigen sollen, ihre Rechenwege nachvollziehbar zu beschreiben.

Der benötigte Fachwortschatz wird handlungsorientiert mit Hilfe von Materialien  aufgebaut und anhand schriftlicher Beschreibungen von Rechenwegen gesichert.

 

 

DaZ Baustein 6 –

Frühförderung der zukünftigen Erstklässler  durch Lehrkräfte unserer Schule mit Sprachspielen

Ein  neues Projekt seit dem Schuljahr 2015/16 ist die Kooperation mit einigen ansässigen Kindergärten.  Ein halbes bis dreiviertel Jahr vor dem Schulantritt werden die zukünftigen Erstklässler mit Migrationshintergrund in zwei  Stunden pro Woche auf die Schule vorbereitet. Hier finden spielerische Übungen zur deutschen Sprache wie  erstes Kennenlernen der Anlauttabelle, Sing- und Klatschspiele zu deutschen Kinderliedern, Wortschatzaufbau und – erweiterung  etc.  statt.

Asylbewerberkinder, die keinen Kindergartenplatz haben, werden ebenfalls von uns erfasst  und können  am Unterricht teilnehmen.

 

 

 

 

Sprachenvielfalt

 

Innerhalb der Mitarbeiter des Vormittags- und Nachmittagsbereichs herrscht eine hohe Sprachenvielfalt (Arabisch, Polnisch, Türkisch, Russisch, Spanisch und Rumänisch). Seit 2008 findet Türkischunterricht an unserer Schule statt. Unser Türkischlehrer ist immer bereit,  bei Übersetzungen zu helfen. Auch finden regelmäßige Elternabende zu pädagogischen Zielen der Schule für die türkischen Eltern statt, in denen einen Part auch die Schulleitung übernimmt. Ein offener und respektvoller Umgang mit den verschiedenen Sprachen vermindert Ängste und schult respektvollen Umgang  sowie das Verständnis für die anderen  Kulturen unserer Schule. Nur  so kann eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule aufgebaut werden und an gemeinsamen Zielen gearbeitet werden.

 

Projekt „Willkommenskultur an der Geisweider Grundschule“

 

Im Zuge der Flüchtlingsströme nach Deutschland und der Aufnahme von Flüchtlingskindern an der Geisweider Schule ist die Idee einer Willkommenskultur an der Schule auch von Elternseite entstanden.

Dabei  ist folgendes bei diesem Projekt zu beachten:

  • Die Art und Weise der Willkommenskultur muss in allen Klassen gleich verlaufen.
  • Sie soll nicht nur für Flüchtlingsfamilien gelten.
  • Als Willkommensgeschenk wird  eine Postmappe mit dem Schullogo verteilt

 

Inhalte des Projektes „Willkommenskultur“ und Verantwortlichkeiten:

Das Projekt „Willkommenskultur“ besteht aus verschiedenen Bausteinen:

  • „Willkommen heißen“ neuer Familien in den jeweiligen Klassen , die im laufenden Schuljahr an die Schule kommen
  • Übersetzung des Briefes in unterschiedliche Sprachen
  • Erstellung einer Dolmetscherliste für die Lehrer

Ziel: Fremdsprachige Eltern werden gebeten, die Lehrer bei Bedarf Gespräche mit nicht deutschsprechenden Eltern zu dolmetschen, sofern kein „offizieller“ Dolmetscher zur Verfügung steht und die Eltern damit einverstanden sind.

  • Alle Klassenpflegschaftsvertreter werden gebeten, in Ihren Klassen gezielt Eltern anzusprechen, die für solche Aufgaben geeignet erscheinen und an Frau Otto weiterzuleiten.
  • „Kleine Kleiderkammer“ für Schulutensilien wie Ranzen, Mäppchen, Sportkleidung

 

 

 

 

 

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